Thailändischer Soldat verliert Bein durch Landmine an der Grenze zu Kambodscha
Am Dienstag, dem 16. Juli 2025, kam es in der thailändischen Provinz Ubon Ratchathani an der Grenze zu Kambodscha zu einem schweren Zwischenfall: Ein Soldat der thailändischen Armee verlor bei einem Patrouillengang ein Bein, nachdem er auf eine im Boden verborgene Landmine trat. Zwei weitere Soldaten erlitten leichte Verletzungen. Der Vorfall ereignete sich im Gebiet „Hill 481“, das für seine hohe Minenbelastung aus früheren militärischen Konflikten bekannt ist.
Alte Minen – ein anhaltendes Risiko entlang der Grenze
Nach Angaben des Royal Thai Army Operations Command handelte es sich um eine vergrabene Antipersonenmine aus den Jahren der Auseinandersetzungen zwischen Thailand und Kambodscha, insbesondere während der Konflikte in den 1980er- und 1990er-Jahren. Die Soldaten gehörten zu einer Einheit, die regelmäßig zur Überwachung illegaler Grenzübertritte und zum Aufspüren von Schmuggelrouten eingesetzt wird.
„Diese Region ist leider noch immer stark mit Minen durchsetzt, trotz zahlreicher Räumaktionen in den vergangenen Jahrzehnten“, erklärte ein Sprecher der Armee gegenüber der Bangkok Post. Der verletzte Soldat wurde umgehend in ein Militärkrankenhaus in Ubon Ratchathani evakuiert und befindet sich stabil.
Thailand gehört zu den Unterzeichnerstaaten der Ottawa-Konvention, die den Einsatz, die Lagerung und die Produktion von Antipersonenminen verbietet. Dennoch bleiben mehrere Grenzgebiete unsicher. Laut dem Thailand Mine Action Center (TMAC) sind rund 360 Quadratkilometer des Landes noch immer potenziell mit explosiven Kriegsresten belastet – ein erheblicher Teil davon entlang der kambodschanischen Grenze.
Ausblick
Der aktuelle Vorfall zeigt deutlich, wie gefährlich verlassene Kampfmittel auch Jahrzehnte nach Beendigung aktiver Feindseligkeiten sein können. Die thailändische Armee kündigte an, die Räumung gefährdeter Grenzregionen zu intensivieren. Laut TMAC sind zusätzliche Teams bereits in Vorbereitung, um das Gebiet rund um „Hill 481“ systematisch zu untersuchen.
Internationale Beobachter – darunter das Geneva International Centre for Humanitarian Demining (GICHD) – fordern seit Jahren mehr finanzielle Mittel für die Minenräumung in Südostasien. Der jüngste Zwischenfall könnte politischen Druck auf beide Länder ausüben, den Entminungsprozess gemeinsam voranzutreiben.