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Kambodscha und Thailand bekräftigen Waffenruhe und vereinbaren engere Grenzkooperation

Waffenruhe im Grenzkonflikt Thailand Kambodscha

Bei einem Treffen des Regional Border Committee in Sa Kaeo (Thailand) am 22. August 2025 haben Thailand und Kambodscha ihre Anfang des Monats vereinbarte Waffenruhe bekräftigt. Die Verteidigungsministerien beider Länder einigten sich auf eine engere Zusammenarbeit bei der Sicherung der Grenze und der Minenräumung. Zeitgleich kam es jedoch zu neuen Spannungen: In der thailändischen Provinz Surin wurden mehrere Landminen gefunden, nachdem eine Patrouille auf kambodschanische Soldaten gestoßen war.

Neue Spannungen trotz Verhandlungsfortschritt

Nach Angaben der Royal Thai Army stieß eine thailändische Einheit am 21. August in Surin auf rund 100 Meter innerhalb thailändischen Gebiets stationierte kambodschanische Soldaten. Nachdem Warnschüsse abgegeben worden waren, zogen sich diese zurück. Kurz darauf wurde vor Ort eine Antipersonenmine des Typs PMN-2 entdeckt, die nach thailändischen Angaben von kambodschanischer Seite stammt. Bei weiteren Kontrollen am 23. August wurden insgesamt drei Minen sichergestellt.

Das thailändische Militär sprach von einem klaren Verstoß gegen die Waffenruhe. General Santiphong Thammapiya, Sprecher der thailändischen Armee, erklärte laut Bangkok Post, man habe „klare Beweise“ für den Vorfall und werde diese der internationalen Beobachtermission vorlegen. Kambodschas Regierung hingegen betonte, beide Länder müssten Missverständnisse vermeiden und den Dialog in den Vordergrund stellen.

Gemeinsame Verpflichtungen zur Deeskalation

Trotz dieser Vorfälle wurde beim jüngsten Treffen zwischen Bangkok und Phnom Penh die Bereitschaft zur Zusammenarbeit hervorgehoben. Laut dem kambodschanischen Verteidigungsministerium verständigten sich beide Seiten auf die Umsetzung von 13 gemeinsamen Prinzipien, darunter die verstärkte Koordination bei der Minenräumung, Maßnahmen gegen Schmuggel und Kriminalität sowie den Aufbau einer gemeinsamen Koordinierungsgruppe. Premierminister Hun Manet sprach nach den Gesprächen von „konstruktiven Fortschritten“ und kündigte ein weiteres Treffen innerhalb eines Monats an. Im Rahmen des ASEAN-Prozesses zur Friedenssicherung wurde betont:

„There will be an observation team of ASEAN military attaches based in Thailand and Cambodia, led by Malaysia“, erklärte der thailändische Verteidigungspolitiker Nattaphon Narkphanit.

Ausblick

Die jüngsten Entwicklungen zeigen, dass die Lage an der thailändisch-kambodschanischen Grenze fragil bleibt. Während diplomatische Kanäle gestärkt werden, erhöhen militärische Zwischenfälle wie die Minenfunde das Risiko neuer Eskalationen. Sicherheitsexperten verweisen darauf, dass die Einbindung internationaler Beobachter und eine transparente Kommunikation entscheidend sind, um das Vertrauen beider Seiten zu festigen. Ob die vereinbarten Maßnahmen langfristig Bestand haben, wird sich in den kommenden Wochen erweisen.

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