Thailands Staatsbetriebe rüsten sich für OECD-Beitritt: Reformforderungen nehmen zu
Am 16. Juli 2025 mahnte Premierminister Srettha Thavisin, dass Thailand sich aktiv auf die OECD-Mitgliedschaft vorbereiten müsse. In einer Kabinettssitzung betonte er, dass insbesondere staatliche Unternehmen (SOEs) umfassende Reformen durchlaufen müssen, um internationale Standards in Bereiche wie Unternehmensführung, Transparenz und Korruptionsbekämpfung zu erfüllen. Die OECD setzt klare Kriterien – u. a. unabhängige Vergabeprozesse und offene Bilanzen.
Das Büro des Premierministers erklärte danach, mehrere Ministerien arbeiteten unter der Leitung des National Economic and Social Development Council (NESDC) an einem Reformfahrplan. Der Fokus liege auf 60 großen staatlichen Betrieben in Energie, Telekommunikation, Infrastruktur und Finanzdienstleistungen.
Widerstände und Reformbedarf bei Staatsbetrieben
Vorbehalte schlanker Abschlüsse
Kritiker sehen in den Reformen eine erhebliche Herausforderung für profitträchtige, aber politisch geschützte Unternehmen wie PTT (Energie) und Thai Airways. Analysten merken an, dass diese Unternehmen oft als „politische Spielbälle“ fungieren und bisher nach innen gerichtete Geschäftsstrategien verfolgen.
Ein Sprecher von NESDC sagte dazu gegenüber The Nation:
„Eine OECD-Mitgliedschaft verlangt von uns klare Governance-Strukturen und unabhängige Kontrollmechanismen innerhalb der SOEs.“
Trotz offizieller Ankündigungen äußern Gewerkschaften und Mitarbeitervertreter Vorbehalte: So warnte die Thai Airways Association, ein schneller Umbau könne zu Personalstellenabbau und schlechteren Arbeitsbedingungen führen.
Internationale Unterstützung und Druck
Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) hatte Thailand 2023 formell zu Gesprächen eingeladen, wobei konkrete Erwartungen an eine umfassende Marktöffnung gerichtet wurden. Dazu zählen ein unabhängiger Verwaltungsrat, klare Rechenschaftsberichte und Wettbewerb ohne staatliche Wettbewerbsverzerrung.
Die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBRD) erklärte laut einem Bericht von Bangkok Post, sie stehe bereit, Thailand mit technischer Unterstützung und Know-how bei der Privatisierung und Reorganisation zu begleiten.
Fazit: OECD-Beitritt fordert tiefgreifende Reformen
Eine OECD-Mitgliedschaft könnte Thailand helfen, internationale Investoren zu gewinnen, die Reputation stärken und wirtschaftliche Nachhaltigkeit unterstützen. Allerdings hängen Erfolg und Timing stark davon ab, wie entschlossen die Regierung die Reformen staatlicher Unternehmen umsetzt. Beobachter erwarten, dass die Budgetbücher der SOEs bis Ende des Jahres 2025 transparenter werden müssen, um ernsthaftes Vertrauen bei der OECD zu schaffen. Jetzt weitere Wirtschaftsnews in Thailand und Südostasien entdecken.