|

Urteil gegen Thaksin Shinawatra: Ehemaliger Premierminister zu einem Jahr Haft verurteilt

Ehemaliger Premierminister zu einem Jahr Haft verurteilt

Am 17. Juli 2025 verurteilte das Strafgericht in Bangkok den ehemaligen Premierminister Thaksin Shinawatra zu einem Jahr Haft wegen Machtmissbrauchs und Verstößen gegen das Antikorruptionsgesetz. Das Urteil bezieht sich auf einen Fall aus dem Jahr 2006, in dem Thaksin in seiner damaligen Funktion als Regierungschef angeblich Einfluss auf die Ernennung hochrangiger Beamter genommen haben soll, um politische Vorteile zu erlangen.

Die Anklage war ursprünglich Teil mehrerer Verfahren gegen den 74-jährigen Politiker, die nach seiner Rückkehr aus dem Exil im August 2023 wieder aufgenommen wurden. Seitdem stand Thaksin unter Hausarrest im Rahmen eines Gnadenverfahrens und wurde medizinisch in einer privaten Klinik überwacht. Das aktuelle Urteil fiel überraschend rasch, nachdem der Oberste Gerichtshof zuvor grünes Licht für die Wiederaufnahme gegeben hatte.

Justizverfahren mit politischer Tragweite

Einordnung und Reaktionen

Der Schuldspruch reiht sich ein in eine lange Geschichte gerichtlicher Auseinandersetzungen rund um Thaksin Shinawatra, der zwischen 2001 und 2006 das Amt des Premierministers innehatte und nach einem Militärputsch ins Exil ging. Seit seiner Rückkehr versucht er, seinen politischen Einfluss über die Pheu-Thai-Partei, der auch seine Tochter Paetongtarn, welche ebenfalls mit Vorwürfen kämpft, vorsteht, zu erhalten.

Regierungssprecher bestätigten, dass Thaksin weiterhin auf Grundlage seines gesundheitlichen Zustands nicht in eine reguläre Haftanstalt verlegt werde. Laut einem Bericht von Bangkok Post könne er seine Strafe in Form einer Hausarrestregelung weiter verbüßen.

Die Opposition kritisierte das Urteil als symbolisch und warf der Justiz vor, keine echten Konsequenzen durchzusetzen. Analysten sehen in dem Verfahren auch eine strategische Positionierung Thailands im Vorfeld künftiger politischer Veränderungen.

Fazit: Symbolisches Urteil mit begrenzter Wirkung

Thaksin Shinawatras Verurteilung zu einem Jahr Haft ist vor allem politisch bedeutsam, da sie den Versuch widerspiegelt, Rechtsstaatlichkeit in einem historisch komplexen Umfeld durchzusetzen. Ob das Urteil aber zu tatsächlichen Veränderungen in der Machtbalance führt, bleibt abzuwarten. Experten sehen in der Entscheidung eher ein Signal an die Öffentlichkeit als eine ernsthafte Einschränkung seiner politischen Reichweite. Weitere Verfahren könnten folgen.

Ähnliche Beiträge

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert