Junta-Luftangriffe auf Klinik und schwere Kämpfe in Myanmar lösen neue Fluchtwelle aus
Die humanitäre Krise in Myanmar hat sich am 15. Juli 2025 weiter verschärft, nachdem die Militärjunta ihre Kampagne der Gewalt gegen die Zivilbevölkerung und Widerstandsgruppen landesweit intensiviert hat. Berichte aus dem Bundesstaat Karenni bestätigen einen Luftangriff auf eine zivile Klinik, bei dem mehrere Menschen verletzt wurden. Gleichzeitig haben Militäroperationen der Junta in der Sagaing-Region eine Massenflucht ausgelöst, bei der schätzungsweise 10.000 Menschen aus ihren Häusern vertrieben wurden.
Gezielte Angriffe auf zivile Infrastruktur
Im Township Demoso im Bundesstaat Karenni führte die Junta einen gezielten Luftangriff auf eine zivile Klinik durch, bei dem nach ersten Berichten zwei Personen verletzt wurden. Dieser Vorfall ist Teil eines Musters von Angriffen auf zivile Einrichtungen. In der von der Ta’ang National Liberation Army kontrollierten Stadt Moegoke setzte die Junta 500-Pfund-Bomben ein, die sechs Zivilisten, darunter zwei Kinder, verletzten und mehrere Häuser beschädigten.
Die Taktik der verbrannten Erde wird ebenfalls systematisch angewendet. In der Gemeinde Nyaung-U in der Region Mandalay haben Junta-Truppen Tausende von Häusern in mindestens 30 Dörfern niedergebrannt, was zu einer massiven Vertreibung der lokalen Bevölkerung führte. Diese Aktionen zielen offensichtlich darauf ab, den Widerstand zu brechen, indem die Lebensgrundlagen der Zivilbevölkerung zerstört werden.
Massenvertreibung und anhaltender Widerstand
Die schwersten Kämpfe wurden aus der Sagaing-Region gemeldet. Eine Offensive von Junta-Schiffen auf dem Chindwin-Fluss, begleitet von Luftangriffen, zwang rund 10.000 Einwohner der Gemeinde Kani zur Flucht. Die Regierung der Nationalen Einheit (NUG), die demokratische Schattenregierung des Landes, versucht, auf die Krise zu reagieren und gab bekannt, im Juni humanitäre Hilfe im Wert von über 343 Millionen MMK an Bedürftige verteilt zu haben.
Trotz der brutalen Vorgehensweise der Junta hält der Widerstand im ganzen Land an. Revolutionäre Kräfte greifen weiterhin Junta-Stellungen an, wie etwa den letzten verbliebenen Stützpunkt der Armee in Phasaung, Karenni. In der Region Magway wurden bei einem Angriff auf einen Junta-Konvoi Berichten zufolge zehn Soldaten getötet. Diese Angriffe, zusammen mit anhaltenden Fahnenfluchten von Wehrpflichtigen und Offizieren, zeigen die Entschlossenheit der verschiedenen Widerstandsgruppen.
Ausblick
Die Ereignisse vom 15. Juli zeichnen ein düsteres Bild eines unerbittlichen Konflikts, in dem die Zivilbevölkerung den höchsten Preis zahlt. Während die Junta versucht, durch brutale Gewalt die Kontrolle zu erzwingen und gleichzeitig durch diplomatische Auftritte, wie die Teilnahme an einem Wirtschaftsforum der, eine Fassade der Normalität zu wahren, weiten sich die Kämpfe und die humanitäre Notlage aus. Der andauernde Widerstand deutet darauf hin, dass der Konflikt noch lange nicht beendet ist, und die internationale Gemeinschaft steht weiterhin vor der Herausforderung, effektive Wege zu finden, um die Gewalt zu beenden und die Zivilbevölkerung zu schützen.