Chinesischer Mann in Chiang Mai ermordet – Entführung mit Lösegeldforderung vermutet
Die thailändische Polizei hat am 14. Juli 2025 in einem bewaldeten Gebiet nahe Chiang Mai die Leiche eines 24-jährigen chinesischen Staatsbürgers entdeckt. Der Mann war am 8. Juli über einen Grenzübergang aus Laos eingereist und galt seither als vermisst. Erste Ermittlungen deuten auf eine Entführung mit anschließender Lösegeldforderung hin, die mutmaßlich von einem Netzwerk chinesischer Staatsangehöriger organisiert wurde.
Verdacht auf grenzüberschreitendes Entführungsnetzwerk
Nach Angaben der Ermittler kontaktierte eine Tätergruppe die Familie des Opfers in China kurz nach seinem Verschwinden und forderte ein Lösegeld. Obwohl die Familie daraufhin chinesische Behörden und thailändische Sicherheitskräfte einschaltete, kam jede Hilfe zu spät.
Die Leiche wurde im Bezirk Mae Rim rund 30 Kilometer nordwestlich von Chiang Mai gefunden. Laut einem Polizeisprecher zeigten Spuren am Körper Anzeichen von Gewalteinwirkung.
Mehrere chinesische Staatsangehörige wurden inzwischen festgenommen, nachdem sie durch Überwachungskameras, Fahrzeugdaten und Aussagen von Zeugen identifiziert worden waren. Die Polizei geht davon aus, dass das Opfer gezielt ausgewählt und unter einem Vorwand nach Thailand gelockt wurde.
Ein Vertreter der chinesischen Botschaft in Bangkok bestätigte gegenüber lokalen Medien, dass man eng mit den thailändischen Behörden zusammenarbeite, um die Hintergründe aufzuklären. Auch chinesische Ermittler seien mittlerweile vor Ort.
Der Vorfall erinnert an ähnliche Fälle in der Region, bei denen Opfer unter falschen Versprechungen zur Mitarbeit in Online-Betrugszentren in Kambodscha oder Laos gelockt wurden und dort unter Zwang gehalten oder ermordet wurden, wenn Zahlungen ausblieben.
Fazit und Ausblick: Sorge um chinesische Staatsbürger in Südostasien wächst
Der Fall wirft ein Schlaglicht auf die zunehmende Unsicherheit für chinesische Reisende in Südostasien, insbesondere im Zusammenhang mit organisierten kriminellen Netzwerken. Das thailändische Innenministerium kündigte an, die Kontrollen an Grenzübergängen zu Laos und Myanmar zu verschärfen und verdächtige Bewegungen stärker zu überwachen.
Die chinesische Botschaft forderte ihre Staatsbürger auf, „bei Reisen in die Region äußerste Vorsicht walten zu lassen und dubiose Jobangebote strikt zu meiden“. Sicherheitsbehörden in Thailand und China prüfen derzeit, ob der Vorfall mit einem größeren Menschenhandels- oder Erpressungsnetzwerk in Verbindung steht.