Indonesische Rupiah unter Druck: Sorge vor US-Zöllen belastet Finanzmärkte
Die indonesische Rupiah ist am 9. Juli auf einen neuen Tiefstand gefallen und notierte bei 16.249 Rupiah je US-Dollar – ein Rückgang von 0,27 % gegenüber dem Vortag. Grund für die Verunsicherung sind geplante Importzölle durch die Vereinigten Staaten: Ex-US-Präsident Donald Trump, derzeit erneut im Präsidentschaftswahlkampf, kündigte Strafzölle von bis zu 32 % auf asiatische Waren an, sollten er oder ein gleichgesinnter Kandidat im November gewinnen.
Die Märkte reagieren sensibel. Analysten warnen vor kurzfristigen Kapitalabflüssen, da Anleger vermehrt in US-Dollar flüchten. Die Rupiah gehört damit zu den schwächsten Währungen in Südostasien seit Monatsbeginn, wie das Wirtschaftsportals Liputan6 berichtet.
Regierung setzt auf Stabilität und Gespräche
Indonesiens Wirtschaftsminister Airlangga Hartarto reiste am 8. Juli in die USA, um mit Vertretern des US-Handelsministeriums und des USTR (Office of the United States Trade Representative) über die drohenden Zölle zu sprechen. Ziel sei es, Indonesien von pauschalen Maßnahmen auszunehmen und bilaterale Handelsabkommen zu sichern.
Trotz der angespannten Marktlage zeigt sich die indonesische Zentralbank Bank Indonesia gelassen. Man gehe weiterhin von einem Wechselkursband zwischen 16.100 und 16.400 Rupiah pro US-Dollar aus, sagte der Chefvolkswirt Josua Pardede laut Liputan6. Eine Leitzinssenkung sei im Laufe des dritten Quartals denkbar, um den Binnenkonsum zu stabilisieren und Investitionen zu fördern.
Ausblick: Wachsamkeit und geldpolitische Steuerung
Die nächsten Wochen gelten als entscheidend für Indonesiens Wirtschaftspolitik. Sollte die US-Regierung tatsächlich neue Handelsbarrieren einführen, drohen Preissteigerungen für exportabhängige Industriezweige wie Textilien, Elektronik und Palmöl.
Zugleich wächst der Druck auf Jakarta, geldpolitisch aktiv gegenzusteuern. Analystin Dian Ayu Yustina von der Bank Danamon betont: „Ein vorsichtiger, aber entschlossener geld- und außenpolitischer Kurs ist jetzt entscheidend, um Vertrauen zu sichern und die Rupiah zu stabilisieren.“