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Kambodscha führt ab 2026 zweijährige Wehrpflicht ein

Kambodscha führt ab 2026 zweijährige Wehrpflicht ein

Phnom Penh – Kambodscha steht vor einer bedeutenden Änderung seiner Verteidigungspolitik. Am 14. Juli 2025 bestätigte Premierminister Hun Manet, dass das Land ab dem Jahr 2026 das Wehrpflichtgesetz aus dem Jahr 2006 konsequent umsetzen wird. Diese Entscheidung markiert einen strategischen Schritt zur Modernisierung und Vergrößerung der Royal Cambodian Armed Forces (RCAF).  

Details des neuen Wehrdienstes

Das Gesetz verpflichtet alle männlichen Staatsbürger im Alter von 18 bis 30 Jahren, sich für den Militärdienst zu registrieren und diesen abzuleisten. Eine wesentliche Änderung betrifft die Dauer des Dienstes: Diese wird von den ursprünglich vorgesehenen 18 Monaten auf 24 Monate verlängert. Für Frauen bleibt der Dienst auf freiwilliger Basis. Die Regierung begründet den Schritt mit der Notwendigkeit, die personelle Stärke der Armee zu erhöhen und die nationale Verteidigungsfähigkeit zu sichern.  

Begründung und regionaler Kontext

„Das Wehrpflichtgesetz wird uns helfen, die Zahl der Soldaten zu erhöhen und unsere Armee zu verstärken“, erklärte Premierminister Hun Manet während einer Rede zum 32. Gründungstag der Nationalen Militärpolizei. Die Ankündigung erfolgt in einer Zeit erhöhter geopolitischer Spannungen in Südostasien. Anhaltende Grenzstreitigkeiten, wie die jüngsten Spannungen mit Thailand am umstrittenen Ta-Moan-Thom-Tempel, unterstreichen die sicherheitspolitischen Herausforderungen der Region. Die Einführung der Wehrpflicht kann als direkte Reaktion auf dieses komplexe Umfeld und als Bestreben gesehen werden, die militärische Autonomie des Landes zu festigen.  

Ausblick

Die Durchsetzung der Wehrpflicht ist ein entscheidender Schritt für Kambodscha, der weitreichende soziale und militärische Folgen haben wird. Er signalisiert den Willen der Regierung, in die nationale Sicherheit zu investieren und eine robustere Verteidigungsposition in einer instabilen Region aufzubauen. Die Umsetzung des Gesetzes wird in den kommenden zwei Jahren genau beobachtet werden, sowohl im Hinblick auf die innenpolitische Akzeptanz als auch auf die Reaktionen der Nachbarländer.

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