Laos räumt Blindgänger in Schulnähe – 14 gefährliche UXO in Savannakhet entschärft

Laos Blindgänger in Schulnähe

Savannakhet, Laos – Am 12. Juli 2025 hat das Laos National Unexploded Ordnance Programme (UXO Lao) in Zusammenarbeit mit der britischen Organisation MAG (Mines Advisory Group) insgesamt 14 nicht detonierte Sprengkörper (UXO) in der Nähe einer Grundschule im Bezirk Phin (Provinz Savannakhet) geborgen und kontrolliert gesprengt.

Die Blindgänger, darunter mehrere Cluster-Bombenreste, wurden bei einer Routinekontrolle am Rande eines Bauprojekts entdeckt. Die betroffene Schule wurde aus Sicherheitsgründen vorübergehend geschlossen, Kinder und Lehrer evakuiert.

Laos bleibt am stärksten von Streumunition betroffen

Laos ist laut Angaben der Organisation Cluster Munition Coalition das weltweit am stärksten mit Streumunition kontaminierte Land. Zwischen 1964 und 1973 warf die US-Luftwaffe mehr als zwei Millionen Tonnen Bomben über Laos ab – darunter bis zu 270 Millionen Submunitionseinheiten. Etwa 30 % davon explodierten nicht und stellen bis heute eine tödliche Gefahr dar.

Laut UXO Lao wurden allein in der ersten Jahreshälfte 2025 mehr als 1.200 UXO-Funde entschärft oder gesichert, oft in der Nähe von Feldern, Schulen oder Wohngebieten.

„Die Bedrohung ist allgegenwärtig. Viele Gemeinden wissen nicht einmal, dass sie in gefährlichen Zonen leben“, so ein Sprecher von MAG Laos am Freitag gegenüber der Vientiane Times.

Die Organisation rief erneut zu einer Ausweitung internationaler Unterstützung auf, um die Entminung zu beschleunigen. Derzeit seien nur etwa 10 % des gesamten kontaminierten Gebiets kartiert und gesichert.

Bildung, Landwirtschaft und Infrastruktur stark beeinträchtigt

Die UXO-Kontamination behindert nicht nur die Sicherheit, sondern auch die wirtschaftliche Entwicklung. Landwirtschaftliche Flächen bleiben ungenutzt, Bauprojekte verzögern sich und Kinder sind täglich gefährdet. Laut Angaben des laotischen Bildungsministeriums müssen mehr als 500 Schulen landesweit regelmäßig auf Blindgänger überprüft werden, bevor neue Gebäude oder Spielplätze errichtet werden können.

Das aktuelle Fundstück in Savannakhet lag nur 30 Meter vom Haupteingang einer Schule entfernt, die täglich von über 200 Kindern besucht wird.

„Das hätte leicht in einer Tragödie enden können“, sagte ein lokaler Beamter gegenüber der Laos National Radio.

Die Bevölkerung der Region wurde nach dem Fund erneut über Verhaltensregeln im Umgang mit UXO informiert – darunter das Vermeiden unbekannter Metallobjekte, sofortige Benachrichtigung lokaler Behörden und keine eigenständigen Berührungen oder Bewegungen.

Fazit: Aufarbeitung historischer Gewalt bleibt sicherheitspolitische Daueraufgabe

Die Räumung von UXO in Laos ist nicht nur eine technische, sondern auch eine historische und humanitäre Herausforderung. Die Aktion vom 12. Juli zeigt, wie dringend weitere Mittel, Ausbildung und internationale Kooperation benötigt werden, um langfristig Sicherheit, Bildung und Entwicklung im Land zu ermöglichen.

Trotz Fortschritten bleibt der Weg lang. Allein die vollständige Entminung Savannakhets könnte laut Experten mehr als 20 Jahre in Anspruch nehmen – sofern die Mittel konstant bleiben.

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