Weltbank korrigiert Prognose drastisch nach unten: Thailands Wirtschaftswachstum auf nur 1,8 % gesenkt
Bangkok – Die Weltbank hat ein düsteres Bild für die thailändische Wirtschaft gezeichnet und ihre Wachstumsprognose für das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im Jahr 2025 drastisch von 2,9 % auf nur noch 1,8 % gesenkt. Diese deutliche Korrektur um 1,1 Prozentpunkte spiegelt die wachsende Besorgnis über eine Kombination aus externem Druck und hausgemachter politischer Instabilität wider, die das wirtschaftliche Fundament des Landes erschüttert.
In ihrem jüngsten „Thailand Economic Monitor“-Bericht nennt die Weltbank explizit die „Unsicherheit in der Handelspolitik“ und die „politische Instabilität“ als Hauptgründe für die Herabstufung. Diese beiden Faktoren, so der Bericht, führen zu einer Verlangsamung der heimischen Investitionen, da Unternehmen angesichts der unklaren Lage zögern, Kapital zu binden. Die politische Krise, ausgelöst durch die Suspendierung von Premierministerin Paetongtarn Shinawatra, wird als wesentlicher Hemmschuh für die wirtschaftliche Entwicklung gesehen.
Die pessimistische Einschätzung der Weltbank steht nicht allein da. Sie fügt sich in einen breiteren Konsens von Finanzinstitutionen ein, die ihre Prognosen ebenfalls nach unten korrigiert haben. Das Economic Intelligence Centre (EIC) der Siam Commercial Bank senkte seine Prognose auf 1,5 % , während die University of the Thai Chamber of Commerce (UTCC) in ihrem Basisszenario von einem Wachstum von 1,7 % ausgeht. Auch diese Institutionen begründen ihre Einschätzung mit den Risiken durch drohende US-Zölle und die innenpolitische Fragilität.
Die Weltbank weist auf weitere besorgniserregende Faktoren hin. Ein Rückgang der chinesischen Touristen, die aus Sicherheitsbedenken zunehmend andere asiatische Destinationen bevorzugen, belastet den für Thailand überlebenswichtigen Tourismussektor.
Darüber hinaus identifizieren die Experten der Weltbank langfristige strukturelle Herausforderungen, die das Wachstumspotenzial Thailands seit einem Jahrzehnt schmälern. Dazu gehören eine alternde Bevölkerung, ein Mangel an digitalen Fachkräften und ein schrumpfender fiskalischer Spielraum. Die aktuelle Kombination aus politischem Stillstand und externen Handelsrisiken droht, diese grundlegenden Probleme weiter zu verschärfen und Thailand in eine Phase der wirtschaftlichen Stagnation zu führen.