Unwetterwarnung für Thailand: Starkregen in 46 Provinzen, Hochwassergefahr steigt
Bangkok, 11. Juli 2025 – Die Thai Meteorological Department (TMD) hat am Freitag eine landesweite Unwetterwarnung veröffentlicht. Aufgrund der aktuell besonders starken Monsunströmungen kommt es in vielen Landesteilen zu anhaltendem Starkregen, begleitet von örtlich schweren Gewittern und möglichen Sturzfluten. Besonders betroffen sind die nördlichen Provinzen Nan, Phrae, Chiang Rai sowie zentrale Regionen wie Bangkok, Nonthaburi und Pathum Thani. Die Wetterlage soll laut TMD mindestens bis Anfang nächster Woche anhalten.
Alarmstufe Rot für nördliche Regionen – Sturzflutgefahr in Berglagen
In den nördlichen Bergprovinzen herrscht akute Gefahr durch Erdrutsche und plötzliche Sturzfluten. In Teilen von Nan und Phrae wurden bereits erste Dörfer evakuiert, nachdem lokale Wasserläufe über die Ufer traten. Die Katastrophenschutzbehörde (DDPM) hat mobile Einheiten in die betroffenen Regionen entsandt, um mit Sandsäcken und Notunterkünften zu helfen.
Ein Sprecher der Provinzverwaltung in Phrae erklärte:
„Innerhalb von nur sechs Stunden fielen über 120 Millimeter Regen – das entspricht etwa dem Doppelten des Tagesdurchschnitts im Juli.“
Auch in Chiang Mai und Lampang wurden bereits kleinere Erdrutsche entlang von Landstraßen registriert. Der Verkehr in mehreren Bergdörfern ist eingeschränkt, Schulen blieben am Freitag vorsorglich geschlossen.
Bangkok bereitet sich auf Überschwemmungen vor
In der Hauptstadt Bangkok wurde unterdessen Hochwasserwarnstufe 2 aktiviert. Die Bangkok Metropolitan Administration (BMA) rechnet mit einem Anstieg des Chao Phraya River um bis zu 30 Zentimeter über den normalen Wasserstand – ausgelöst durch die Kombination aus Monsunregen und hoher Gezeiten.
Die städtischen Entwässerungsteams befinden sich im Dauereinsatz, insbesondere in flachliegenden Bezirken wie Thonburi, Bang Khen und Lat Krabang. Mehrere Wasserpumpstationen wurden rund um die Uhr in Betrieb genommen, um die Kanalisation zu entlasten. Bislang blieb die Lage unter Kontrolle, doch Meteorologen warnen vor einer Zuspitzung, falls weitere Starkregenfälle einsetzen.
Auswirkungen auf Verkehr, Tourismus und Gesundheit
Neben infrastrukturellen Schäden bringt die Unwetterlage auch Folgen für den Binnenverkehr und den Tourismus mit sich. Mehrere Zugverbindungen im Norden mussten wegen Erdrutschgefahr vorübergehend unterbrochen werden. In Chiang Rai und Mae Hong Son kam es zu Flugverspätungen.
Touristen in betroffenen Regionen wurden von der Tourism Authority of Thailand (TAT) aufgerufen, lokale Wetterwarnungen zu beachten und auf Outdoor-Aktivitäten in Risikogebieten vorübergehend zu verzichten.
Auch das Gesundheitsministerium warnt vor wasserbedingten Infektionskrankheiten, insbesondere bei überlaufenden Abwassersystemen. Die Bevölkerung wird aufgefordert, kein Hochwasser zu betreten und bei Hautkontakt sofort hygienische Maßnahmen zu ergreifen.
Fazit: Nationale Koordination notwendig – Regen bleibt aktiv
Die aktuelle Unwetterlage zeigt, wie verletzlich Teile Thailands gegenüber extremen Wetterereignissen bleiben. Die Nationale Katastrophenschutzbehörde koordiniert derzeit gemeinsam mit regionalen Gouverneuren Notfallmaßnahmen. Besonders prekär bleibt die Lage in tiefer gelegenen Stadtbezirken sowie in Gebirgsregionen mit schlechter Erreichbarkeit.
Laut der thailändischen Wetterbehörde könnten die intensiven Regenfälle bis zum 16. Juli andauern, bevor sich die Lage normalisiert. Bürgerinnen und Bürger werden aufgefordert, offizielle Informationskanäle zu verfolgen und sich auf kurzfristige Evakuierungen vorzubereiten.