Entführung in Pattaya: Chinesischer Tourist von Männern in Polizeiuniform überfallen
Pattaya, 10. Juli 2025 – Ein 52-jähriger Tourist aus China ist am Mittwochvormittag in Pattaya Opfer einer gewaltsamen Entführung durch vier Männer geworden, die gefälschte Polizeiuniformen trugen. Der Vorfall ereignete sich in der Nähe der Second Road im Bezirk Bang Lamung, einem beliebten Areal unter internationalen Besuchern. Laut Angaben der örtlichen Behörden wurde das Opfer in ein schwarzes SUV gezwungen, unter Drohungen zur Zahlung einer hohen Geldsumme gezwungen und schließlich außerhalb der Stadt freigelassen. Die Täter entkamen mit rund 200.000 Baht (ca. 5.200 €).
Ablauf des Vorfalls und erste Ermittlungsergebnisse
Laut Polizeibericht des Pattaya City Police Bureau wurde der chinesische Tourist gegen 10:15 Uhr Ortszeit angesprochen, als er sich in der Nähe eines 7-Eleven-Geschäfts aufhielt. Die vier Männer, die sich als „Crime Suppression Police“ ausgaben, warfen dem Mann angeblich vor, in einen Telekommunikationsbetrug verwickelt zu sein. Anschließend wurde er ohne offiziellen Haftbefehl in das Fahrzeug gebracht.
Im Auto forderten die Täter unter Androhung weiterer Maßnahmen eine „Kaution“ zur Freilassung. Nachdem der Tourist gezwungen wurde, 200.000 Baht in bar zu übergeben, wurde er an einer wenig frequentierten Stelle in der Nähe von Jomtien abgesetzt. Der Mann blieb unverletzt, meldete den Vorfall jedoch umgehend der Touristenpolizei.
Die Überwachungskameras in der Umgebung filmten die Szene, und auf den Aufnahmen sind sowohl das Fahrzeugkennzeichen als auch die Uniformdetails der Täter zu erkennen. Polizeichef Pol. Col. Thanapong Phothi äußerte:
„Wir nehmen diesen Vorfall sehr ernst. Es handelt sich mutmaßlich um eine gut organisierte Gruppe, die gezielt ausländische Besucher ins Visier nimmt.“
(Quelle: The Pattaya News, 10.07.2025)
Reaktionen und Sicherheitsmaßnahmen
Der Vorfall hat sowohl bei der lokalen Bevölkerung als auch in den sozialen Medien für Besorgnis gesorgt. Besonders beunruhigend ist die Tatsache, dass die Täter offenbar genau wussten, wie sie sich als Polizeibeamte ausgeben mussten – inklusive glaubwürdiger Uniformen und gefälschter Ausweise.
Die Touristenpolizei Pattaya verstärkte daraufhin ihre Präsenz im Stadtgebiet und warnte Touristen vor der Gefahr durch falsche Amtsträger. In einem offiziellen Hinweis wird geraten, bei jeder Kontrolle nach einem offiziellen Polizeiausweis zu fragen und im Zweifel den Hotline-Service 1155 der Touristenpolizei zu kontaktieren.
Auch die Chinesische Botschaft in Bangkok wurde über den Vorfall informiert und hat ihre Landsleute zur erhöhten Vorsicht aufgerufen. Der Vorfall könnte sich negativ auf das Reiseverhalten chinesischer Touristen auswirken – eine Gruppe, die Pattaya wirtschaftlich stark prägt.
Ermittlungen laufen – Fahndung landesweit ausgeweitet
Die Polizei ermittelt nun wegen Raub, Freiheitsberaubung und Amtsanmaßung. Die Verdächtigen sind bislang nicht identifiziert, jedoch wird davon ausgegangen, dass es sich um eine organisierte Bande mit lokalen Verbindungen handelt. Die Behörden gehen Hinweisen nach, wonach ähnliche Vorfälle bereits im Juni 2025 gemeldet wurden, jedoch nicht zur Anzeige kamen.
Die Ermittler haben landesweite Fahndungsfotos in Umlauf gebracht und prüfen zudem, ob einzelne Beamte möglicherweise Mitwisser oder Informationsgeber waren – ein Vorwurf, der allerdings bislang nicht bestätigt wurde.
Fazit: Sicherheit in Pattaya erneut unter Beobachtung
Der Fall zeigt die Anfälligkeit beliebter Touristenziele für organisierte Kriminalität, insbesondere wenn Täter gezielt Unsicherheit unter ausländischen Besuchern ausnutzen. Die Behörden sehen sich nun in der Pflicht, das Vertrauen wiederherzustellen – durch mehr Präsenz, transparente Kommunikation und schnelle Aufklärung.
Sollte sich die Tat als Teil einer größeren Betrugsstruktur erweisen, drohen Pattaya und anderen Destinationen Imageverluste – mit direkten Auswirkungen auf den internationalen Tourismus.