Cybercrime-Einheit zerschlägt internationales Betrugsnetz in Bangkok
Bangkok, 9. Juli 2025 – In einer groß angelegten Operation hat die Technology Crime Suppression Division (TCSD) der thailändischen Polizei sechs Personen verhaftet, die im Verdacht stehen, ein japanisches Unternehmen durch Business-E-Mail-Compromise (BEC) um rund 228 Millionen Baht (7 Millionen US-Dollar) betrogen zu haben. Die Täter sollen E-Mail-Adressen des Unternehmens gefälscht und Zahlungen auf thailändische Konten umgeleitet haben.
Internationale Ermittlungen führten zu Verhaftungen
Die Ermittlungen begannen mit einer Anzeige des betroffenen Unternehmens in Japan. Durch Zusammenarbeit mit dem Federal Bureau of Investigation (FBI) konnte die Spur des Geldes nach Thailand zurückverfolgt werden. Dabei wurden vier thailändische und zwei nigerianische Staatsbürger identifiziert und verhaftet.
Ein Großteil des Geldes konnte gesichert werden. Laut Polizei wurden 6,58 Millionen US-Dollar auf verschiedenen Konten in Thailand eingefroren. Die verdächtigen Personen nutzten gestohlene oder gefälschte Dokumente, um Finanztransaktionen über thailändische Banken zu ermöglichen.
Polizeigeneral Trairong Phiwpan, Leiter der TCSD, erklärte auf einer Pressekonferenz:
„Dies ist ein bedeutender Schlag gegen eine internationale BEC-Gruppe. Der Fall zeigt, wie eng Cybercrime-Netzwerke inzwischen länderübergreifend agieren.“
(Quelle: Bangkok Post, 9.07.2025)
Bandenstruktur und Strafverfolgung
Die Verdächtigen sollen über gefälschte Webseiten und Domains mit dem Namen des japanischen Unternehmens Zahlungsaufforderungen an Geschäftspartner geschickt haben. Sobald Zahlungen eingingen, wurden diese in kleine Beträge auf mehrere Konten verteilt – eine gängige Methode, um Geldwäsche zu verschleiern.
Die thailändischen Behörden haben Anklage wegen Computerbetrugs, bandenmäßigen Betrugs und Geldwäsche erhoben. Zusätzlich wird gegen Mittelsmänner ermittelt, die ihre Bankkonten zur Verfügung stellten. Das Geld soll über Wechselstuben und Kryptowährungen ins Ausland transferiert worden sein.
Fazit: Warnung vor wachsender BEC-Bedrohung
Die Polizei warnt Unternehmen und Behörden in Thailand und weltweit eindringlich vor der zunehmenden Bedrohung durch Business E-Mail Compromise. Es wird empfohlen, Zahlungsaufforderungen immer zusätzlich telefonisch zu verifizieren und auf verdächtige Domainnamen zu achten.
Die thailändischen Ermittler kündigten an, künftig noch enger mit internationalen Partnern zusammenzuarbeiten, um grenzüberschreitende Cyberkriminalität zu bekämpfen.