Illegale Landnahme bei Hua Hin: Behörden räumen 4.000 Rai Staatsland
Am 9. Juli 2025 haben Ermittler des Royal Forest Department (RFD) in Zusammenarbeit mit lokalen Behörden im Bezirk Sam Roi Yot, etwa 40 Kilometer südlich von Hua Hin, eine großflächige illegale Landnahme aufgedeckt und beendet. Insgesamt wurden rund 4.000 Rai (etwa 640 Hektar) zurückgewonnen – Flächen, die unter staatlichem Schutzstatus oder Nationalparkgesetzgebung stehen.
Das betroffene Gebiet, das teilweise zur Phraya Nakhon Forest Reserve zählt, war in den vergangenen Jahren illegal gerodet und für den landwirtschaftlichen Anbau genutzt worden. Ermittler fanden dort große Plantagenflächen, Bewässerungsanlagen, Fahrzeuge und provisorische Unterkünfte. Die Betreiber konnten bislang keine gültigen Landdokumente vorlegen.
„Es handelt sich um eine gezielte und organisierte Landnutzung ohne rechtliche Grundlage“, erklärte ein Sprecher des RFD gegenüber KhaoSod Online. Laut ersten Erkenntnissen sei die Fläche systematisch eingezäunt und wirtschaftlich genutzt worden, möglicherweise mit Wissen lokaler Akteure.
Strafverfahren und Wiederaufforstungspläne
Die Behörden haben Anzeige gegen mehrere Verdächtige erstattet, darunter einen Unternehmer aus der Provinz Phetchaburi. Ihnen drohen nach dem National Forest Reserve Act (1964) und dem Land Code empfindliche Geld- und Freiheitsstrafen. Auch mögliche Verstöße gegen das Nationalparkgesetz werden geprüft.
Das beschlagnahmte Land soll laut RFD in den nächsten Monaten mit Unterstützung freiwilliger Organisationen renaturiert und wieder aufgeforstet werden. Eine ökologische Bewertung wird derzeit vorbereitet.
Die Maßnahme ist Teil einer landesweiten Initiative zur Rückgewinnung von Staatsflächen. Seit Jahresbeginn wurden laut RFD landesweit über 25.000 Rai illegal genutztes Land identifiziert.
Fazit: Fall zeigt Schwächen bei Landverwaltung
Der Vorfall nahe Hua Hin wirft erneut Fragen zur Effektivität der thailändischen Landverwaltung auf. Experten fordern eine bessere Digitalisierung und Überwachung von Schutzgebieten sowie schnellere Reaktionen auf Hinweise aus der Bevölkerung.
„Wir dürfen nicht zulassen, dass öffentliche Flächen über Jahre unkontrolliert genutzt werden“, sagte ein Vertreter des Umweltministeriums in einer Stellungnahme. Die Aufarbeitung des Falls wird auch als Präzedenzfall für ähnliche Konstellationen in Südthailand angesehen.