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USA senken Strafzoll auf laotische Produkte – Exportverluste dennoch befürchtet

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Die Vereinigten Staaten haben den geplanten Strafzollsatz für laotische Importe leicht reduziert. Wie das Büro des US-Handelsbeauftragten (USTR) am Montag mitteilte, werde der ursprünglich angekündigte Satz von 48 % auf 40 % gesenkt. Die Maßnahme betrifft vor allem laotische Textilwaren, Holzerzeugnisse und landwirtschaftliche Produkte.

Laut einem Bericht der Vientiane Times begrüßte das laotische Handelsministerium die Anpassung, betonte jedoch, dass der Zollsatz weiterhin deutlich über dem bisherigen Niveau liege. „Die Entscheidung gibt uns ein wenig Luft, aber wir befinden uns nach wie vor in einer kritischen Lage“, sagte ein Ministeriumssprecher gegenüber dem Blatt.

Die neuen Zölle treten voraussichtlich im August in Kraft. Die laotische Exportwirtschaft, die stark von Märkten wie den USA abhängig ist, fürchtet nun zunehmende Wettbewerbsnachteile gegenüber regionalen Konkurrenten wie Vietnam oder Thailand.

Sorge um Investitionen und Arbeitsplatzverluste

Wirtschaftsanalysten in Vientiane gehen davon aus, dass die Exporteinnahmen im Jahr 2025 um bis zu 15 % einbrechen könnten, wenn keine Kompensationsmaßnahmen ergriffen werden. Besonders betroffen sei die ohnehin fragile Textilindustrie, die rund 10 % des BIP erwirtschaftet.

Laut einer Analyse des Thinktanks Mekong Economics könnte die Maßnahme zudem zu einem Rückgang ausländischer Direktinvestitionen führen. Bereits jetzt ziehe sich eine japanische Bekleidungsfirma schrittweise aus Laos zurück, wie das Portal Laotian Times berichtet.

Die US-Regierung begründete die Strafzölle mit unzureichenden Arbeits- und Umweltstandards in Laos. Ein Sprecher des USTR erklärte, man sei jedoch offen für künftige Verhandlungen, falls Laos Fortschritte in diesen Bereichen vorweisen könne.

Fazit: Vorsichtiger Optimismus, aber große Herausforderungen

Die teilweise Abmilderung der US-Zölle wird in Laos als kleiner diplomatischer Erfolg gewertet, ändert aber wenig an der strukturellen Verwundbarkeit der laotischen Exportbranche. Die Regierung kündigte an, eine Diversifizierung der Handelspartner anzustreben – insbesondere mit ASEAN-Staaten, China und der EU.

Ein Vertreter der laotischen Handelskammer sagte gegenüber Vientiane Times: „Wir hoffen, dass dieser Rückschritt nur temporär ist – aber wir müssen nun in Infrastruktur und Produktionsstandards investieren, um langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben.“

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