Junta-Drohne tötet sechs Zivilisten in Schule für Vertriebene in Myanmar
Kyaukkyi/Bago-Region – Am Samstag, dem 5. Juli 2025, hat die Militärjunta Myanmars einen gezielten Drohnenangriff auf eine Schule in der Gemeinde Kyaukkyi in der Bago-Region geflogen. Die Einrichtung diente als bekannter Zufluchtsort für Familien, die vor den Kämpfen im Land geflohen waren. Bei dem Angriff kamen mindestens sechs Menschen ums Leben, darunter zwei Kinder im Alter von nur einem und sechs Jahren.
Angriff auf einen zivilen Schutzraum
Lokalen Widerstandsgruppen zufolge wurden gegen 17:00 Uhr zwei Bomben von einer Drohne abgeworfen, von denen eine direkt in dem als Flüchtlingsunterkunft genutzten Schulgebäude explodierte. Neben den beiden getöteten Kindern starben zwei Männer und zwei Frauen. Zwei weitere Frauen wurden bei dem Angriff verletzt, eine von ihnen schwebt in Lebensgefahr.
Der Angriff wird von Beobachtern als Teil einer systematischen Strategie der Junta gewertet. Da das Militär in weiten Teilen des Landes die Bodenkontrolle an ethnische bewaffnete Organisationen und Widerstandskräfte verloren hat, setzt es zunehmend auf Luft- und Drohnenangriffe. Diese richten sich häufig gezielt gegen zivile Ziele wie Schulen, Krankenhäuser und Flüchtlingslager, um die Bevölkerung zu terrorisieren und die Unterstützung für den Widerstand zu brechen.
Ausblick
Dieser Vorfall unterstreicht die schwere humanitäre Krise in Myanmar und steht in krassem Widerspruch zu den wiederholten Friedensbekundungen des Militärregimes. Menschenrechtsorganisationen warnen seit langem vor Kriegsverbrechen durch die Junta. Angriffe wie dieser auf schutzlose Zivilisten, insbesondere auf Kinder, zeigen die eskalierende Gewalt und die dringende Notwendigkeit von Schutzmaßnahmen für die Binnenvertriebenen im Land. Die internationale Gemeinschaft steht weiterhin vor der Herausforderung, wirksame Maßnahmen zum Schutz der Zivilbevölkerung zu ergreifen.
Informationen zur Reisesicherheit in Myanmar finden Sie beim Auswärtigen Amt.